Präsentation

Die Unterlage erleichtert den Anbau von Äpfeln auf Böden unterschiedlicher Beschaffenhei und diversen Anbaumethoden.

Die verwendeten Unterlagen entstehen aus „freien“ Samen . Der „freie“ Samen allein gewährleistet noch nicht die vereinheitlichenden Eigenschaften der Unterlage. Dieser wird aber noch immer für die Herstellung von Unterlagen verwendet, vor allem für Pflanzenarten, die keine besonderen Bedinungungen oder Einheitlichkeit brauchen. Die Unterlage ermöglicht es, hohe Kraft und Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit zu erhalten, und dies auch ohne Baumstütze.

Die moderne genetische Verbesserung der Apfelunterlagen wurde bisher hauptsächlich in England durchgeführt, im East Malling Research Forschungsinstitut. Dort wurde die EM, auch M Serie genannt, hergestellt, und daraufhin die zweite Serie MM (Malling-Merton), aus der Zusammenarbeit mit dem John Innes Centre Insitut. Neue Selektionen, wie z.B. Pajam, wurden später in Frankreich, aber auch in anderen Ländern wie Polen oder den USA, produziert.

Die EM Serie gilt als maßgeblich für die Entwicklung des modernen Obsts. M9, für seinen Teil, hat den Weg für eine höhere Anpflanzungsdichte und kostengünstigere Führung geebnet, was die Qualität ebenso wie die Produktivität verbessert hat.

Die Unterlage befindet sich im Wurzelbereich der Pflanze. Aus ihr entsteht ein mehr oder weniger kräftiger Baum. Die meist verwendeten klonalen Unterlage werden vermehrt und als bewurzelte Stecklinge produziert, um die genauen Eigenschaften der Mutterpflanze zu reproduzieren. Die Übereinstimmung des genetisches Erbes und die Gesundheit des Produktes erlauben es, einheitliche Obstbäume zu produzieren, deren Wachstumsvorgang optimiert ist.

Die Auswahl der Unterlagen hängt von der Pflanzenart ab, die erzeugt werden soll, da jede Pflanze andere Eigenschaften und Anforderungen hat.

Die Kriterien, die Unterlage erfüllen muss, sind:

– Anpassung an die Pflanze

– Kontrolle des Wachstums

– Reifezustand bei Eingang in die Produktion

– Erfüllung angemessener Produktionsstandards

Äpfel

M9 T337 NAKB

Häufige verwendete Unterlage im professionellen und modernen Anbau. Sie ist weniger kräftig, aber passt sich sehr gut an fruchtbare und bewässerte Böden an. Sie hat eine gute Veredelungsfähigkeit, erzeugt ein frühe Ernte und garantiert eine hohe Produktion und Qualität von Obst. Zu trockenen Böden passt sie nicht, erzeugt jedoch wenige Anlagen und Wurzelschlössinge. Sie ist eine flachtwurzelnd, was das Wachstums von Unkraut begünstigt. Resistentere Art der Serie gegen Phytophthora cactorum. Für ihr Wachstum wird eine Stütze benötigt.

Diese Unterlage ist in verschiedenen Größen erhältlich:

– 3/5: geeignet für hohe Anpflanzungsdichte; während eines Jahres für Erweiterung und Veredelung angebaut, dann für Knipboom in der Baumschule verpflanzt

– 5/7: geeingnet für Baumschulen mit fruchtbaren und kräftigen Böden

– 7/9: geeignete Größe für die Verwendung in Baumschulen für die weit verzweigte Pflanzenproduktion

– 9/11: geeignete Größe für Veredelung durch Kopulation (während des Frühlings entwickelt, dann im Frühsommer gepflanzt) und für die Chip-Veredelung im freien Feld nach der Verpflanzung

– 11/13: im wesentlichen die gleichen Ziele der Größe 9/11

– 13+: maximale Größe und im besonderen geeignet für die Veredelung durch Kopulation oder durch Okulation gleich nach der Plantage

Kraft: 100

MM26 NAKB

Kräftiger als M9, weniger geeignet für die Veredelung und für unregelmäßiges Wachstum. Sehr wenig Anlage, frühe Reifung, Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit und kalte Winter, jedoch empfindlich gegen Feuerbrand. Die Früchte reifen früh und haben eine gute Farbe. Flachwurzelnd, gute Größe, regelmäßige Form, hohe Erzeugung. Diese Unterlage ist etwas zu kräftig für eine hohe Anpflanzungsdichte. Im Vergleich mit M9 verankert sie sich gut im Boden, eine Stützung wird aber noch benötigt.

Kraft: 135

MM106

Mittelkräftig, stärker als MM26, verankert sich gut. Ihre Pflanzen brauchen keine Stützung, wenn sie erwachsen sind. Flachwurzelnd, begünstigt das Wachstum weit verzweigter Pflanzen. Nicht geeignet für feuchte oder sandige Böden, da sie empfindlich für Stammfäule ist.

Kraft: 170

MM111

Erheblich kräftiger als MM106, langsames Wachstum bei hoher Erzeugung, wenn sie erwachsen ist. Verankert sich gut, braucht keine Stützung. Gute Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit und kalte Winter.

Kraft: 185

Birne

BA29

Französische Auswahl von Quitten, die Ende der 1960er eingeführt wurde. Sie besitzt eine gute Anpassungsfähigkeit an verschiedene Böden, ist jedoch nicht sehr fruchtbar. Weniger empfindlich gegen Chlorose und tolerant gegen Kalkstein. Birnbäume der BA29 Art sind im Vergleich mit Sydo und MA kräftiger (+10/20). Hohe Erzeugung trotz niedriger Veredelungsfähigkeit. Diese Quitte eignet sich sehr gut für wärmere Klimazonen, wie zum Beispiel Südeuropa.

Adams

Diese Quitte ist sehr bekannt, gemäß den in den 1980er Jahren erzielten ausgezeichneten Ergebnisse der Bologna Universität. Sie wurde nach dem Gärtner benannt, welcher sie in den 1970er Jahren selektiert hat. Sie ist mittelkräftig, zwischen MC und MA. Normalerweise ist ihre Erzeugung höher als die von MA. Besonders in der niederländischen Streuobstlandwirtschaft gilt die Adams-Quitte als Erzeugerin besonders großer Früchte und als für die Veredelung nach der Verpflanzung geeignet. Allerdings ist sie sehr empfindlich gegen kalte Winter. Eine Zwischenveredelung ist vonnöten.

Kraft: -20